Am letzten März 2011 blieb der aus Breclav kommende Regionalzug im Bahnhof Strasshof nun schon zum fünften Mal nicht stehen. Also die Arbeit am Führerstand muss wirklich verdammt anstrengend sein, dass derartige Konzentrationsprobleme aufkommen, dass der Lokführer knallhart seine Bremspunkte versäumt.
Der 7.50h Zug kam also angerauscht, fuhr gar flott ein, - und auch gleich wieder raus. Na wenigstens konnte man erkennen, dass er stehenbleiben wollte. Er tat es dann auch. Etwa 180m zu spät stand dann der 140 Meter lange Zug. Somit bereits außerhalb des Bahnhofs.
Was sich dann abspielte, erinnert wohl am ehesten an die Anfangszeit der Eisenbahn. Zunächst stand der Zug mal eine gute Minute. Im hinteren Führerstand des Zugs tauchte dann plötzlich die Zugbegleiterin auf. Eine weitere Minute verging, ehe sich der Zug rückwärts in Bewegung setzte.
Na Glück gehabt, dachte sich der Lokführer vielleicht noch, und hoffte unentdeckt zu bleiben. Doch da! Ein Gegenzug.
Jawohl, aus der Gegenrichtung kam just in diesem Moment ein Güterzug daher. Dieser bremste sogleich auf etwa 20 km/h ab, und dessen Lokführer rief beim Passieren des Bahnsteigs den etwa 100 Zusteigern warnend aus seinem Fenster zu, "Bitte zurücktreten! Der Zug schiebt zurück! Zurücktreten bitte!". Danke für die Info.
Und da kam der Wieselzug auch schon angeschlichen, im Rückwärtsgang, am Führerstand die Stewardess, an ihrem Ohr das Handy, mit einem sehr verlegenen Lächeln am Gesicht, und man konnte die Lippen lesen "geht - geht - geht ...".
Halb an den Bahnsteig zurückgeschoben, hielt der Zug schließlich an, die Fahrgäste konnten zumindest in den hinteren Teil des Zuges zusteigen, und die Fahrt wurde anschließend "normal" fortgesetzt. Ist ja nocheinmal gut gegangen! :-D
In Wien Nord war der Zug sogar verspätungsfrei. Glück gehabt.
Ansonsten nämlich, so richtig geärgert hätte sich,
Ihr Franz Dampf.
05.04.2011
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