27.01.2010

Kälte überfordert ÖBB.

27.1.2010, der Tag mit der kältesten Nacht seit 15 Jahren. Um 7.25 sammeln sich die Fahrgäste am Bahnsteig in Strasshof für den 7.29h Zug. Was kommt? Na eh klar - nix kommt. Kein Zug. Und was noch? Richtig. Keine Durchsage!

Na aber kein Problem, die Zugdichte in Strasshof ist in der Morgenspitze ja recht hoch. Um 7.38 kommt schliesslich schon der nächste Zug. Und was kommt? Na eh klar - nix! Schwer zu erraten, auf einem Beschwerdeblog.

Beschwerlich wird, dass um 7.47 eine Durchsage kommt. In dieser wird festgehalten, dass der 7.29h Zug aufgrund von technischen Problemen ausgefallen ist. Aha, danke. Diese Information kommt immerhin 18 klirrend kalte (-16°C mit leichtem Wind, gefühlte -22°C) Minuten nach der erwarteten Ankunft des Zuges.Weiters wird mitgeteilt, dass der 7.38h Zug 15 Minuten Verspätung hat. Na ja, das ist doch ein Kurzzug, somit nicht viel verloren, denn in 3 Minuten würde ja bereits der Wieselzug kommen. Das wurde übrigens auch mitgeteilt. Der 7.50h Zug kommt pünktlich.

Am gesamten Bahnsteig wurde sich nun über die ÖBB empört. Über die Technik, über die seit Jahren ständigen Verspätungen, dass die Bahn ihre Technik einfach nicht auf die Reihe bekommt, ... alles nichts Neues werden sie sagen, aber eine derartige Vielzahl an laut geführten Einzeldiskussionen zum gleichen Thema hatte ich bisher noch nie gehört, das war verbreitete Empörung unter den anwesenden etwa 180 gezählten Personen, die hier mittlerweile auf den Zug warteten.

7.52h. Durchsage. "Zug nach Wiener Neustadt fährt ein.". Man freut sich. Die Füße sind schließlich schon eisigst kalt. Da kommt der Wiesel Zug. Whow, der fährt heute aber schnell ein - bremst eigentlich fast nicht - na hallo?? - und durch! Einfach weitergefahren?!?! Und: Es handelte sich nicht um einen Langzug, sondern um einen Kurzzug. Was war das?
Die Empörung stieg nun nochmals um 2 Grad an, und von Insidern kam die Erklärung. Beim durchgefahrenen Zug handelte es sich um den verspäteten 6.50h Zug, der über eine Stunde Verspätung hatte! Gratulation, ÖBB.

Um ca. 7.56h fuhr eine S-Bahn Kurzgarnitur ein, der verspätete 7.38h Zug. Die etwa 180 Wartenden pressten sich in diesen Zug rein, der zum Glück üblicherweise recht leer ist. Heute halt nicht. In Deutsch Wagram wurde es in diesem Zug dann verdammt eng.

Franz Dampf zog es vor, sich bereits in Leopoldau aus der (ÖBB-)Affäre zu ziehen und auf die U-Bahn umzusteigen. Nach diesem Erlebnis wollte der Umsteigevorgang in Floridsdorf nicht mehr erlebt werden, denn das hätte weiteres Ärgernispotential bedeutet, und an diesem Tag hatte ich einfach keinen Bock mehr auf weiteren Zugsärger.

Die ÖBB ist wirklich ganz mies drauf, in Bezug auf Punktlichkeit und Abwicklung des Personenverkehrs im Raum Ostösterreich, dessen ist sich wieder mal ganz sicher

Ihr Franz Dampf

P.S.: Der Tag endete übrigens so bescheiden wie er begonnen hatte: Der Rush Hour Zug um 18h nach Gänserndorf wurde als Kurzzug geführt. Stehplatz von Praterstern bis Strasshof. Gleich zwei Husarenstücke an einem Tag...

26.01.2010

Im Osten nichts Neues.

Im Osten nichts Neues. Quer durch den Jänner verspätete sich die ÖBB wie eh und jeh, ein kleiner Höhepunkt heute, am 26.1., in Richtung Osten. Durch einen Weichenfehler gab es mal wieder große Summen an Verspätungsminuten. Spitzenreiter der Zug nach Retz, mit 65 Minuten.




Da kann man wieder mal ordentlich haaaß werden. Auch angesichts der ausgefallenen Zusatzansagen auf den Bahnhöfen. Man wurde einfach nicht informiert, wenn man sich auf einem Bahnhof befand, auf dem es keine Displays gibt. Oder die Displays waren kaputt. Nichts Neues also! Umso trauriger...


Ach ja und - die Wartehäuschen bleiben angesichts der tiefgefrorenen Sesserln natürlich auch bestenfalls eine Stehplatzveranstaltung, weil die Volmetallsesselchen dermaßen intelligent gebaut sind, dass sie Kälte nachhaltigst speichern. Heute habe ich versucht, eine U-Bahn Zeitung als Sitzunterlage zu verwenden, um die Kälte einigermaßen abzuschirmen. Nach 5 Minuten musste ich aufgeben, akute Unterkühlung meines Sitzfleisches nahm beängstigende Dimensionen an...


Als positives Zwischenergebnis kann man vielleicht einwerfen, dass das Land Niederösterreich die ÖBB kauft - mehr oder weniger, sozusagen. Allerdings, unter bestimmten Bedingungen. Eine davon lautet: Sofortige Sanierung der Langsamfahrstrecken. Nachdem meine Abendfahrt über eine genau solche Schnarchstelle führt, werde ich in der Lage sein zu berichten, ob diese bis 1.4. behoben ist.

Leider muss ich es weiterhin höchst bedenklich finden, wie mir unserer Bahn umgegangen wird. Und damit meine ich die Politik. Es müssten wesentlich schärfere Gesetze gemacht werden, wie mit Fahrgästen umzugehen ist. Wenn die ÖBB nicht funktioniert, dann entsteht massiver volkswirtschaftlicher Schaden. Alleine aus diesem Grund muss es ein primäres Anliegen für die Regierung unseres Landes sein, die Züge punktlich, schnell, und dicht fahren zu lassen, vor allem auf den Standard Pendlerrouten.

Kürzlich gab es auf 3sat einen Bericht von der meistbenutzten Bahn der Welt zu sehen. In Tokio fahren die Züge im Abstand von einer Minute. Das passt zu Bahn 2.0, und dazu gibt es einen eigenen Artikel.

Mit geduldigen Grüßen

Ihr Franz Dampf