16.12.2009

Morgensport am 16.12.09 - Weichenausfall

Auf der Wiener S-Bahn Stammstrecke blieb auch heute früh mal wieder kein Stein auf dem anderen. Eine Weiche war ausgefallen. Es war eine wichtige Weiche, nämlich die Abzweigung zum Flughafen. Der Zugverkehr konnte über einen Abschnitt daher nur einspurig geführt werden. Ich selber war heute nicht per Öffis in Wien unterwegs, daher war ich gar nicht betroffen. Soll ich mich nun freuen? :-/

In einem Forum habe ich zu diesem Thema folgendes Posting gefunden.
Also ich hatte da heute am Weg von Mödling nach Wien wesentlich mehr Spaß. R2316 ab 08:17 fällt aus. Bahnsteigdurchsagen zuerst auf den Bahnsteigen Richtung Wr. Neustadt (wie sinnvoll) danach auf den Bahnsteigen Richtung Wien (Problem nur, daß in diesem Moment auch grad OEC 151 durchfährt, also wieder nix verstanden). S-Bahn nach Gänserndorf um 08:23 daher entsprechend voll. Was soll's um 08:31 kommt eh R2218. Dieser wird dann ebenfalls mit +5 angegeben, dann mit +7. Irgendwann scheint er auf der Zugzielanzeige am Bahnsteig gar nicht mehr auf sondern R2318 mit Abfahrt um 08:38 und ebenfalls +8. Richtung Wr. Neustadt erfolgt die Durchsage, daß S-Bahn mit Abfahrt um 08:29 mit +15 verkehrt. Auf der Zugzielanzeige wird er mit +10 angegeben, nach der Durchsage mit +5; es ist bereits 08:36 ??? R2218 kommt dann doch mit +8 nach Mödling. Also nix wie rein. Heute hält er auch in Wien Liesing (lt. Fahrplan eigentlich nicht, oder ist es jetzt doch wieder R2318???). Ankunft in Wien Meidling. Plötzlich die Durchsage, daß auch dieser Zug betriebsbedingt aufgelöst wird und in Wien Meidling endet. Anschluß auf Bahnsteig 2 Regionalzug nach Floridsdorf. Hm, von der Zeit dann doch wieder R2318, wenn auch mit +7 unterwegs. In Wien Matzleinsdofer Platz ebenfalls längerer Aufenthalt. Auf Bahnsteig 2 die Angabe "Regionalzug nach Wr. Neustadt, Abfahrt 08:30 16 Minuten verspätet", es ist 09:04... Am Südtiroler Platz war es mir dann zu blöd und ich in die Linie 18 umgestiegen, da ich nach St. Marx mußte. Schließlich auch dort noch ein Klassiker (auch wenn er jetzt nicht ganz zum Thema paßt): Ansage der Station Südbahnhof mit "Südbahnhof S-Bahn U-Bahn". Dann hatte also der alte Südbahnhof immer U-Bahn Anschluß nur keiner hat es gewußt :-)

Aus meiner Sicht also wieder ein klassischer Desinformationstag der ÖBB mit falschen Anzeigen auf den Bahnsteigen, wo man sich wirklich fragt, wie man das schafft. Aber da gab es doch mal den Railjet Werbespot der mit den Worten "Bahnfahren ist unser Business" endete. Blöd, wenn man vom eigenen Business manchmal so gar nix versteht
Was mich in diesem Zusammenhang interessieren würde, wäre die genaue Fehlerursache der Weiche, und wie lange die Reparatur dauerte. All das passierte genau in der für Pendler sehr wichtigen Stunde zwischen 7.30 und 8.30, was natürlich besonders praktisch ist, und dem Image der ÖBB mal wieder besonders hilfreich zugute kommt, meint

Ihr Franz Dampf

2 Kommentare:

  1. Sehr geehrter Herr Dampf!

    Vielen Dank dafür, dass Sie sich die Mühe machen und das Versagen der ÖBB hier in Ihrem Blog zusammentragen.

    Nun auch ich habe den Weichendefekt genossen:
    8h40: Der Zug in Richtung Flughafen Wien wird planmäßig, ohne Verspätung, angezeigt. Doch daraus wir nichts. Die Zeit vergeht, um 8h43 springt die Anzeige um und ein Schnecken-Wiesel Richtung Meidling pummelt in die Station. Doch die ÖBB haben sich diesmal etwas besonderes für ihre Kunden ausgedacht: Der Wiesel ist verkürzt! Dadurch müssen die Leute am Bahnsteig zum letzten Wagon laufen, in dem es dementsprechend kuschelig ist.
    Da ich den Flughafenzug brauche, muss ich auf dieses Vergnügen verzichten. Der Wiesel pummelt weg, es wird wieder der Flughafenzug angekündigt, ich warte weiter und von einer Weichenstörung ist selbstverständlich nichts bekannt. Einige Minuten später fährt ein Zug Richung Hütteldorf ein. Erst danach kommt endlich der Flughafenzug. Mit diesem geht es dann bis zum Praterstern. Als sich die Zugstüre kurz öffnet, höre ich dort über den Bahnsteiglautsprecher ein gefasel über eine Weichenstörung beim Rennweg. Selbstverständlich erfolgte im Zug keine Durchsage, so ein Aufwand ist niemandem bei der ÖBB zumutbar! Da mein Zug ungewöhnlich lange am Praterstern hält und bereits ein Wiesel am zweiten Bahnsteig einfährt, vermute ich, dass der Flughafenzug diesmal wohl am Praterstern seine Endstation hat; die Informationsgüte der ÖBB ist mir leider bekannt. Ich flüchte daher in den Wiesel. Kurz danach fährt der Flughafenzug ab, der Wiesel wartet, durchsagen gibt es keine. Zu guter Letzt habe ich entnervt kapituliert und bin auf das U-Bahn-Netz umgestiegen.

    Ich bin in der Zwischenzeit davon überzeugt, dass die Lautsprecherdurchsagen bei den ÖBB hauptsächlich die Kunden nerven sollen. Sinnvolle, aktuelle Informationen, wie zur Weichenpanne (die Weiche kann übrigens nicht besonders alt gewesen sein. Der Neubau der Station Rennweg war ja die Ouvertüre zu dem Chaos, das wir jetzt in Wien haben), gibt es praktisch nie, dafür werden Bahnhofschließungen oder Wochenendbaustellen sowohl am Bahnsteig, als auch im Zug laufend und immer zweimal unmittelbar hintereinander zum Besten gegeben.

    Eines scheinen Sie, Herr Dampf, jedenfalls erreicht zu haben: Die ÖBB-Typen scheinen sich mit Ihrem Blog zu befassen und fleißig an der Umfrage teilzunehmen.
    Ob die Dienstleistungen der ÖBB jemals auch nur annährend so gut werden, wie es die ÖBB-Umfrageteilnehmer gerne darstellen würden?
    Themen, wie den Drogenhandel zwischen Floridsdorf und Wien Mitte oder die Endlosbaustelle Traisengasse, gibt es für Ihren Blog jedenfalls genug, meint

    Ihr Detlef Scheidenfeind

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  2. Sehr geehrter Detlef,
    vielen Dank für Ihre Schilderung. Und sie sprechen einen essentiellen Punkt an, die Koordination der Durchsagen auf Bahnsteigen und in den Zügen. Aufgrund mangelnder Kommunikationsmöglichkeiten dürfte es hier keinen "Link" geben. So wie bei der Verspätungsorgie am 9.12., als der Zugbegleiter den Fahrgästen von einem außertourlich geführten Zug nach Gänserndorf erzählte, ein derartiger Zug jedoch nicht bereitgestellt wurde.

    Zur defekten Weiche.
    Dem Vernehmen nach scheint es sich um eine Weiche zu handeln, die im Tunnelbereich eingebaut ist, und daher keinen direkten Witterungseinflüssen ausgesetzt ist, wie zB Schnee. Es handelt sich um eine moderne Weiche mit Öldruckweichenantrieb "Hydrolink". Hierbei wird das übliche Gestänge durch Hydraulikleitungen ersetzt. Das hat Vorteile in der Wartung und damit der Kosten im laufenden Betrieb.
    Wie es nun mit der Reparaturgeschwindigkeit bei Auftreten eines Defekts aussieht, können wir hier wohl eher nicht beurteilen. Ich halte es jedoch für möglich, dass im Falle eines Defekts, eine Reparatur wesentlich mehr Spezialgerät erfordert, und die Fehlersuche sich vielleicht auch schwieriger gestaltet, da Teile des Antriebs nicht freiliegend zugänglich sind. Zusätzliche Sensoren können weitere Fehlerquellen darstellen, es ist jedoch nicht gesichert, dass besagte Weiche mit Zusatzsensoren ausgerüstet waren.

    Faktum ist, dass eine Mission Critical Weiche ausgerechnet zur Stoßzeit defekt wurde, und es zu massiven Ärgerlichkeiten kam. Man darf hoffen, dass entsprechende Lehren aus diesem Vorfall gezogen wurden.

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